Beschreibung
Das EU-Bio-Siegel zeigt ein weißes, stilisiertes Blatt aus Sternen auf einem grünen Rechteck. Die Vergabe dieses Siegels richtet sich nach den Richtlinien der EU für ökologischen Landbau, welche in der EU-Öko-Verordnung festgeschrieben sind. Die Richtlinien sind darauf ausgelegt, die Umwelt zu schützen, die Artenvielfalt zu fördern und Standards im Hinblick auf Tierschutz und natürliche Ressourcen einzuhalten.
Hier sind einige Beispiele, die in Bezug auf Bio-Tee relevant sind:
- Der Teeanbau erfolgt ohne synthetische Pestizide oder Dünger. Es werden natürliche Alternativen verwendet, um die Pflanzenresilienz und Bodenfruchtbarkeit zu fördern.
- Aktive Gentechnik ist nicht gestattet.
- Der natürliche Geschmack von Tee darf nicht durch künstliche Mittel (Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Aromen, Stabilisatoren oder Süßstoffe) verändert werden.
Geschichte des EU-Bio-Siegels
Die Anfänge des biologischen Landbaus liegen in den 1940ern. Pioniere der ökologischen Landwirtschaft entwickelten Anbaumethoden, die weniger auf Chemikalien angewiesen waren, sondern auf natürliche Mittel setzten. Im Jahr 1991 wurde die erste EU-Bio-Verordnung eingeführt, die grundlegende Standards für den ökologischen Anbau sowie die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte festsetzte.
Schon vor dem Europäischen Bio-Siegel, das am 1. Juli 2010 eingeführt wurde, gab es in Deutschland seit 2001 das sechseckige Bio-Siegel, dessen Anforderungen mit denen des europäischen Bio-Siegels vergleichbar sind. Bei dem deutschen Bio-Siegel handelt es sich um eine freiwillige Kennzeichnung, während das europäische Bio-Siegel eine obligatorische Kennzeichnung ist. Das EU-Bio-Siegel vertritt die Ziele, den nachhaltigen Landbau, die Biodiversität und den Umweltschutz zu fördern. Kaufentscheidungen sollen Verbraucher:innen anhand dieses Siegels leichter fallen.
Interessante Fakten
Es gibt eine Vielzahl zusätzlicher Siegel, von denen nur wenige höhere Standards als das obligatorische EU-Bio-Siegel ansetzen. Denn obwohl die Begriffe “Bio” und “Öko” bei Lebensmitteln rechtlich geschützt sind, ist es verbreitete Praxis, dass sich Unternehmen Siegel und dazugehörige Richtlinien ausdenken. Diese Logos sind so designt, dass sie die Assoziation “Bio” wecken, jedoch sind die Standards willkürlich gesetzt, nicht überprüfbar und entsprechend nicht vertrauenswürdig.
Generell ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht, inwiefern Lebensmittel aus ökologischem Anbau gesünder oder nachhaltiger sind. Jedoch kann mit Sicherheit gesagt werden, dass Bio-Lebensmittel im Vergleich zu Nicht-Bio-Lebensmitteln besser für die Artenvielfalt und das Grundwasser sind.