Kardamomschoten

Kardamom

Kardamom ist ein aromatisches Gewürz, das aus der Pflanze Elettaria cardamomum gewonnen wird. Es gibt zwei Hauptsorten: grüner Kardamom und schwarzer Kardamom. Beide Sorten unterscheiden sich in Geschmack und Verwendung, werden jedoch aus derselben Pflanze hergestellt und in unterschiedlichen Regionen angebaut. Zu den bedeutendsten Anbaugebieten für Kardamom gehören Indien, insbesondere der Distrikt Idukki, Guatemala, sowie Länder in Südostasien wie Indonesien, Vietnam, Kambodscha und Sri Lanka. Im Handel ist Kardamom als ganze Schote, Samen oder gemahlen erhältlich.

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Detaillierte Beschreibung

Die Kardamompflanze ist eine krautige Staude, die in tropischen Wäldern wächst und bis zu 3 Meter hoch werden kann. Die Samenkapseln entstehen aus den ansehnlichen grünen Blüten, die weiße Blätter mit violetten Streifen haben.

Besonders bei grünem Kardamom verlangt die Ernte große Expertise, denn die unreife und reife Schote haben dieselbe Farbe. Nur hoch qualifizierte Arbeiter:innen können den richtigen Augenblick zur Ernte abschätzen. Im Anschluss an die Ernte erfolgt bei grünem Kardamom spätestens am Folgetag die Trocknung in der Sonne oder in speziellen Räumen. Auf diese Weise wird die Oxidation gestoppt und die grüne Farbe sowie die Frische fixiert. Schließlich werden die Schoten gereinigt und nach Größe sortiert. Je größer und grüner die Schote, desto reicher ist ihr Gehalt an Samen und somit ihre Qualität. Grüner Kardamom hat einen würzig-süßen Geschmack mit einer leichten Schärfe und wird häufig in der asiatischen und arabischen Küche verwendet, besonders zur Verfeinerung von Süßspeisen. Ebenfalls ist er beliebt als Zutat in Kaffee und Schwarztee: Zum Beispiel kannst du die Schoten mit dem Kaffee oder Tee aufkochen, oder das bereits aufgebrühte Getränk mit dem Pulver würzen. Es sind auch fertige Mischungen mit Kardamom im Handel erhältlich.

Für schwarzen Kardamom wird dieselbe Pflanze in einem etwas reiferen Zustand geerntet. Der entscheidende Verarbeitungsschritt ist das Räuchern der Samenkapseln, was ihnen ihr charakteristisch rauchiges Aroma und die dunkle Farbe verleiht. Der herbere Geschmack mit rauchig-erdigen Noten macht den schwarzen Kardamom zu einem beliebten Gewürz für Schmorgerichte und deftige Fleischspeisen.

Geschichte und Hintergründe

Die Ursprünge des grünen Kardamoms liegen in den Westghats, einem Gebirge im Westen Indiens, wo er seit über 2000 Jahren als Gewürz und Heilpflanze verwendet wird. In Indien wird Kardamom "Königin der Gewürze" genannt. Im alten Ägypten wurde er zur Zahnreinigung verwendet, während die Römer und alten Griechen ihn zur Unterstützung der Verdauung und als Duftstoff schätzten. Die bedeutendsten Anbaugebiete für Kardamom sind heute Indien, insbesondere der Distrikt Idukki, und Guatemala, das als führendes Exportland gilt. Weitere Anbauländer sind Sri Lanka, Indonesien, Tansania, Madagaskar, Papua-Neuguinea, Vietnam, Kambodscha, Nepal und Costa Rica.

Die aktuelle Klimakrise ist eine große Bedrohung für die Ernte dieses begehrten Gewürzes, denn die durch sie häufiger auftretenden Wetterumschwünge, Stürme und Überschwemmungen beschädigen die Bäume und beeinträchtigen Qualität und Quantität der Ernte.

Spannende Fakten

  • Grüner Kardamom gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt, gleich nach Safran und Vanille.
  • Kardamom findet in der Welt des Tees sowohl in Kräutermischungen als auch in Kombination mit purem Tee Verwendung.
  • Kardamom ist häufig Bestandteil von Gewürzmischungen.
  • Für 1 kg Kardamom werden etwa 6 kg kleine Schoten per Hand geerntet.
  • Eine Pflanze liefert im Durchschnitt höchstens 10 Schoten, woraus in etwa eineinhalb Teelöffel gemahlener Kardamom hergestellt werden können.

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