Wacholderbeeren

Wacholderbeeren

Wacholderbeeren sind die getrockneten Früchte des Wacholders (Juniperus communis). Ihr intensives, würzig-süßliches Aroma macht sie zu einem beliebten Gewürz. Im Mittelalter wurden sie hoch in der Heilkunde geschätzt. Auch als Zutat in Teemischungen werden sie gern verwendet.

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Beschreibung

Wacholder ist ein immergrüner Strauch mit spitzen Nadeln, der vor allem in Nordeuropa verbreitet ist. Bis zu zwei Jahre reifen die Wacholderbeeren, die anschließend geerntet und getrocknet werden. Dadurch erhalten sie ihre typische blauschwarze Farbe, die an Heidelbeeren erinnert. Durch die enthaltenen ätherischen Öle schmecken sie herzhaft-holzig, frisch und harzig, wie ein Nadelwald. Sie haben aber auch blumige Noten mit einem Hauch pfeffriger Schärfe.

Wacholderbeeren wird eine verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben, deswegen werden sie oft in schweren Gerichten wie Braten, Wild- oder Schmorgerichten, aber auch in Sauerkraut verwendet. Am bekanntesten sind sie aber wahrscheinlich als Zutat im Gin, dem sie sein typisches süßlich-bitter-harziges Aroma verleihen.

Geschichtliche Hintergründe

Wacholderbeeren werden seit Jahrhunderten als Gewürz, Heil- und Zaubermittel verwendet. Schon 1550 v. Chr. wurden auf einem ägyptischen Papyrus die Wacholderbeeren als Abführmittel empfohlen!

Im Mittelalter war Wacholder in ganz Europa weit verbreitet, was ihn schon damals zu einem beliebten Gewürz machte, etwa zum Räuchern von Schinken und Wurst. Aufgrund der enthaltenen Öle wurde Wacholderbeeren eine heilende Wirkung zugeschrieben; sie wurden als Salbe zur Behandlung von Gelenkerkrankungen, aber auch gegen Magen-Darm-Beschwerden und Harnwegserkrankungen eingesetzt.

Wacholder galt als reinigend und desinfizierend und wurde zum rituellen Räuchern verwendet, was damals vor der Pest schützen sollte.

Spannende Fakten

  • Sie sehen zwar aus wie Beeren, botanisch gesehen sind Wacholderbeeren aber Zapfen.
  • Es gibt viele Unterarten von Wacholder, von denen jedoch viele giftig sind. Verwendet werden nur die Früchte des Gemeinen Wacholder.
  • Gin wird nicht nur mit Wacholderbeeren aromatisiert, auch der Name der Spirituose schließt auf den Gehalt von Wacholder. Es leitet sich vom lateinischen Begriff „Juniper“ (deutsch: Wacholder) ab.
  • Der Wacholder hat eine große kulturelle Bedeutung und ist im deutschsprachigen Raum unter vielen verschiedenen Namen bekannt; unter anderem wird er Kranewitt, Machandel, Spurk oder Reckolder genannt.

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